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Indikationen (medizinische Notwendigkeit) für „Einbeinhosen“
Hilfsmittelverzeichnis Position: 15.99.99.0009
Die Standardversorgung für die Fixierung eines Beinbeutels sind sogenannte Haltebänder, die paarweise benötigt werden.
Bei Vorliegen
- einer normal ausgeprägten Muskulatur der Beine,
- einer gesunden Haut,
- eines reibungslos funktionierenden Venensystems und
- eines intakten Bewegungsapparates
ist eine sichere Fixierung von Beinbeuteln durch Haltebänder sowohl am Oberschenkel als auch am Unterschenkel ohne gesundheitliche Risiken möglich.
Das Fassungsvermögen von Beinbeuteln beträgt zwischen 500 ml und 1.000 ml. Somit müssen Haltesysteme, welche direkt am Bein befestigt werden (Haltebänder, Beinlinge) ein Gewicht von bis zu einem Kilogramm tragen.
An einem kranken Bein sollte kein Urinbeutel direkt befestigt werden. Durch die Last des Beutels wird ein zu hoher Druck erzeugt, der Schädigungen der Haut (Risse und Wunden) oder das Versagen der Blutversorgung (Venenstau durch Abschnürung, Thrombosen) zur Folge hat. Die gesundheitlichen Risiken für den Patienten sind erheblich.
Anders als bei Haltebänder und Beinlingen werden Einbeinhosen (auch „Beinbeuteltaschen“) nicht am Bein, sondern in der Taille mit einem Gurt befestigt. Da der Beinbeutel in die integrierte Tasche der Einbeinhose nur eingeschoben werden muss, wird die Last über die Hose großflächig verteilt.
Für Patienten mit Störungen des Bewegungsapparates ist es oft nicht möglich, die Halterungen am Bein anzulegen oder ein Verrutschen zu korrigieren. Damit besteht die Gefahr, dass der Ballonkatheter durch das Gewicht des Beinbeutels heraus gezogen wird und damit keine „Ableitung“ des Urins mehr erfolgen kann.
Bei einem älterem Patienten ist ein steter Abbau der Muskulatur unumkehrbar. Beinlinge und Haltebänder können nur bis zu einem bestimmten Beinumfang (technisch bestimmt durch die Beutelgröße) den Beinbeutel an seiner Position fixieren. Dieses Problem lässt sich nur mit einer Beinbeuteltasche lösen.